Wettbewerb Wohnbebauung Thaur

Wettbewerb Wohnbebauung Thaur Thaur, Tirol 2. Preis Wettbewerb

Der neue Wohnbau liegt am Rand des Siedlungsgebiets, eingebettet in die natürliche Umgebung südlich eines beliebten Waldspielplatzes. Durch die starke Integration in das Gelände überragt das Gebäude die Nordseite lediglich um zwei Geschosse. Der kompakte Baukörper gliedert sich in vier Quader und lässt den Eindruck einer Reihenhausanlage entstehen. Höhenstaffelung, Balkontiefen und Attikahöhen sorgen für eine zurückhaltende, jedoch differenzierte Gliederung bei gleichzeitig effizientem Raumeinsatz.

Auf ein traditionelles Satteldach wird verzichtet, da dies 1. dem Baukörper nicht gerecht wäre, 2. die Höhe des Firstes die Besonnung des Spielplatzes negativ beeinflussen würde und 3. eine Formensprache – die im Ortszentrum zwar ihre Gültigkeit hätte – vor dem Hintergrund des Waldes allerdings kaum argumentierbar wäre. Stattdessen setzen wir auf eine Holzfassade aus sägerauen Lärchenbrettern, die sich formell optimal in die Umgebung fügt. Eine Gestaltung mit Einfräsungen in den Brettern, die an die ortsübliche Verzierung bei Tennen erinnert, rundet das ländliche Bild ab. Die geschlossenen Fassaden im Norden und Osten reagieren auf Vorgaben des Militärkommandos, während das Obergeschoss aus hochwasserschutztechnischen Gründen leicht angehoben wurde.

Die Erschließung erfolgt über einen westseitigen Servitutsweg. Eine Fußgängerbrücke im Osten ermöglicht den direkten Zugang zum Spielplatz. Die interne Erschließung wird durch ein zentrales Stiegenhaus mit Oberlicht organisiert.

Der Bau wird in Massivbauweise errichtet und mit einer hinterlüfteten Holzfassade verkleidet. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe versorgt das Gebäude effizient mit Energie. Die Anlagentechnik ist auf minimalen Schallausstoß optimiert.

Das angrenzende Einfamilienhaus orientiert sich stärker an klassischen Bauformen: Ein Satteldach und eine geschlossene Nordseite sichern Privatsphäre zur Wohnanlage hin, während sich das Gebäude großzügig nach Süden und Westen öffnet. Ein umlaufendes Stützenraster aus Holz strukturiert den Baukörper und ermöglicht gleichzeitig den Verzicht auf ausladende Vordächer.

Die Konzeption des Hauses berücksichtigt die spätere Teilbarkeit des Grundstücks sowie die mögliche Trennung der Geschosse. Der Zugang erfolgt über das Untergeschoss (mit Garage, Technik und Lager) sowie separat über die Nordseite des Erdgeschosses.

Wir freuen uns sehr über den 2. Preis!

Adresse

Thaur, Österreich

Bauherrschaft

NEUE HEIMAT TIROL

Daten

Maßnahme: Neubau
Funktion: Wohnbau mit geförderten Eigentumswohnungen + Einfamilienhaus
Auslobung: 2021